Nordsee im Frühjahr 2025 so warm wie nie zuvor

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) verzeichnete im März, April und Mai 2025 außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen in Nordsee und Ostsee – ein weiteres Zeichen des fortschreitenden Klimawandels. Die gesamte Nordsee erlebte das wärmste Frühjahr seit Beginn der Auswertungen im Jahr 1997. Auch in der deutschen Ostsee wurden Rekordtemperaturen gemessen. In Kiel dauerte eine marine Hitzewelle so lange wie nie zuvor. [...]

Die größten Abweichungen traten in der östlichen Nordsee vor der norwegischen und dänischen Küste auf, wo die Temperaturen bis zu 2 Grad über dem langjährigen Mittel lagen. Dies sind die höchsten Frühlingstemperaturen, die das BSH für große Teile der nördlichen und zentralen Nordsee seit 1997 verzeichnete.

Im deutschen Teil der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen ebenfalls deutlich über dem langjährigen Mittel – zwischen 0,8 und 1,5 Grad. Je nach Ort war es dort das viert- bis sechstwärmste Frühjahr seit 1997.

Ostsee: Deutsche Gewässer mehr als 2 Grad wärmer

Die Ostsee erreichte im Frühjahr eine Durchschnittstemperatur von 5 Grad, das sechstwärmste Frühjahr seit 1997 mit 1 Grad über dem langjährigen Mittel. Regionale Unterschiede waren deutlich: Der äußerste Norden war etwas kälter als der Durchschnitt, während der Süden deutlich wärmer war.

Im südwestlichen Teil der Ostsee, der die deutschen Gewässer und die dänischen Inseln umfasst, lagen die Temperaturen mehr als 2 Grad über dem Langzeitmittel. Damit handelt es sich dort um das wärmste Frühjahr seit Beginn der aktuellen Daten in 1997.

Kiel: Marine Hitzewelle über 55 Tage lang

Am Leuchtturm Kiel registrierte die BSH-Messstation vom 28. März bis 21. Mai 2025 in einer Wassertiefe von einem halben Meter eine marine Hitzewelle. Dabei handelt es sich um Extremereignisse, bei denen die Temperaturen mindestens fünf Tage lang zu den höchsten 10 Prozent der über 30 Jahre gemessenen Werte am betreffenden Ort für die jeweilige Jahreszeit gehören. [...]

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen der Nordsee und Ostsee, indem es Satellitendaten mit Messungen von Stationen und Schiffen kombiniert. Anhand der Wochenmittel März, April und Mai wurde das Frühjahrsmittel 2025 berechnet und mit dem Frühjahrsmittel von 1997 bis 2021 verglichen.

Solche Analysen erstellt das BSH im Rahmen des DAS-Basisdienstes „Klima und Wasser“, der zusammen mit anderen Bundesbehörden im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) betrieben wird, um verschiedene Akteure in Politik und Gesellschaft zu beraten. [...]

(PM BSH, gek.)

Weitere Informationen unter bsh.de

 


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