So wenig arktisches Meereis wie nie im Winter
Die winterliche Wachstumsperiode des arktischen Meereises im Nordpolarmeer ist beendet und liefert einen Negativrekord: so wenig Winter-Eis, wie am 21. März 2025 gab es noch nie seit Beginn der kontinuierlichen Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979: 14,45 Millionen Quadratkilometer sind mehr als eine Millionen Quadratkilometer weniger als im langjährigen Mittel. Wie schon im Februar 2025 zeigte die arktische Meereisausdehnung im Mittel des gesamten Monats März ein Allzeittief und stellt damit den bisherigen Negativrekord des Jahres 2017 ein.
Das Meereis im Nordpolarmeer folgt einem jahreszeitlichen Zyklus und erreicht im Februar / März eines jeden Jahres seine maximale winterliche Ausdehnung. Mit steigenden Temperaturen schmilzt es im Jahresverlauf bis zum Sommerminimum, das alljährlich im September eintritt, bevor bei sinkenden Temperaturen neues Eis entsteht. Dieses Jahr zeigen Satellitenbeobachtungen jetzt die geringste maximale winterliche Meereisausdehnung seit Beginn der Messungen. Nur noch 14,45 Millionen Quadratkilometer waren am 21. März 2025 von Eis bedeckt. Das entspricht mit -1,13 Millionen Quadratkilometer im Vergleich zum Mittel der Beobachtungsjahre 1981-2010 ungefähr einem Verlust der Fläche von Deutschland und Frankreich zusammen.
Auch der Mittelwert des Monats März 2025 stellt mit 14,21 Millionen Quadratkilometern einen Negativrekord dar, wie das Meereisportal vom Alfred-Wegener-Institut und der Universität Bremen jetzt analysiert hat. Im Aufzeichnungszeitraum seit dem Jahr 1979 gab es nur im Jahr 2017 so wenig Meereis im März wie aktuell. Eine offensichtliche Ursache für das wenige Meereis sind die im Vergleich zum langjährigen Mittel hohen Lufttemperaturen, die den Winter über in der Arktis auftraten.
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Die Meereisentwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres erlaubt den AWI-Fachleuten erste vorsichtige Einschätzungen darüber, wie sich die Meereissituation in der Arktis bis zum Ende des Sommer verändern könnte. [...]
Neben den jeweiligen Monatsmitteilwerten und dem winterlichen Maximum sowie dem sommerlichen Minimum ist [...] ein Blick auf die Langzeitbeobachtungen wichtig. Diese zeigen weiter einen abnehmenden Trend der Eisbedeckung: In den letzten vierzig Jahren ist die meereisbedeckte Fläche im Winter etwa 2,5 Prozent pro Dekade zurückgegangen und belegt damit den langanhaltenden Einfluss des Klimawandels auf das arktische Meereis.
(PM AWI, gek.)